Einfach sauber!

Einfach sauber! – Geputzte Siemensstadt.

Am Dienstag stieg das erste Tuesday Night Game zwischen dem Sportclub Siemensstadt und den Floorball Turtles. In dem exklusiv für den asiatischen Pay-TV-Markt entwickelten Spielformat um die Fahne des SC Siemensstadt, standen sich die Vorjahresfinalisten erneut gegenüber.

Auch 40 Fans fanden den Weg in die Halle. Als Dankeschön für die tolle Saison zahlte das Team die 3,00 Euro für die 2 mal 20 Stehplätze und gewährte allen den Zugang in den Spielerbereich. Selbstverständlich waren alle alkoholfrei und aus Plastik.

Die Siemensstädter gingen als aktuelle Berliner Meister und Teilnehmer der 2. Bundesliga als klarer Favorit in die Partie. Mit den beiden Turtle-Leihgaben Fabi und Matze waren dann beide Teams auf Augenhöhe.

Hinter der Kamera

Durch die frei gewordenen Plätze bot sich eine Chance für die Turtles, die es in der abgelaufenen Saison noch nicht ins Profiteam geschafft haben. Philippe, Johannes und Björn, die zusammen auf fast 6 Monate Floorball-Erfahrung zurück blicken können, wussten in ihrem ersten Spiel durchweg zu überzeugen. Björn, dem es erstmals gelang sich weniger als 60 Minuten zu verspäteten, konnte in den Dritteln zwei und drei nicht nur mit Anwesenheit glänzen. Er markierte obendrein seinen ersten Treffer. Funfact am Rande: Björns Metier ist ausschließlich hinter der Kamera. Dem hauptberuflichen Fotografen gelang es nur auf zwei von 15 Fotos mit seinem Gesicht vertreten zu sein. Tipp: Wenn du die Kamera nicht siehst, sieht Sie dich auch nicht! 😉

Die größere Überraschung lieferte allerdings Lukas Brockmann. Im letzten Jahr verpasste der durchaus talentierte Flügelspieler noch den Cut und wurde fernab jeder medialen Aufmerksamkeit in dem in Tempelhof beheimateten Farm-Team platziert. Die dort erhaltene Spielpraxis verfehlte ihre Wirkung nicht und brachte den Wahl-Berliner in Stellung für einen Kaderplatz bei den Turtles. Auch außerhalb des Spielfeldes hatte Lukas seine Hausaufgaben gemacht. Durch den konsequenten Verzicht auf jegliche Form von Training, sowie die obligatorische Ernährungsumstellung von fest auf flüssig gelang es ihm in den Sommermonaten seine Physis auf Turtle-Niveau herunterzuregeln. Zu beeindrucken wusste er auch mit seinen ausgeprägten Teamplayer-Qualitäten. Nachdem er in zwei Runden ums gesamte Feld acht Spieler unnachahmlich austanzte, zeigte er seine große Klasse, indem er elegant auf Björn ablegte, sodass dieser durch seinen ersten Treffer zu seiner „Einstandskiste“ im nächsten Spiel gezwungen wurde. Seine eigenen vier Tore waren aber auch ganz OK.

Leichtfüßiger Glanz

Die Standard-Belegschaft zeigte sich nicht minder elegant. Timmys schöner Sololauf in Unterzahl wurde nur kurz von zwei Siemensstädter unterbunden, indem er auf Höhe der Torlinie zum Stehen gebracht wurde. Hier zeigte er, dass das Ende der Kondition nicht das Ende der Aktion bedeuten muss und nagelte den Ball mit der Rückhand in den Winkel. Mit breitem Grinsen ging es dann wieder leichtfüßig zurück zum Mittelkreis. Auch ein langer Diagonalball von Dafl fand bei Tommy einen fähigen Abnehmer, als dieser den zwischen seine Beine segelnden Ball wie beim Bocksprung überwand und diesen hinter seinem Rücken traf und über die Torlinie peitschte. Das Duo T´n´T war also wieder mit dem ganz feinen Besteck unterwegs. Beide werden ihre Klasse am und neben dem Kasten auch im eingangs erwähnten Farm-Team unter Beweis stellen und so der 1. Bundesliga wieder den nötigen Glanz verleihen.

Erfüllte Sperringaufgabe

Abgesehen von den erwähnten Highlights verlief das eigentliche Spiel dann wie erwartet. Die beiden grünen Reihen beeindruckten den Gegner mit rasantem Kombinationsspiel und waren jeweils direkt erfolgreich. Mit dem 2:0 innerhalb der ersten Minute war der Kontrahent demoralisiert und das Spiel entschieden. Die Fans warfen sich den Turtles an den Hals und die Luft wurde bei jedem Aufstoßen mit einer angenehmen Hopfennote aromatisiert. Aus Respekt vor den Gastgebern entschied man sich jedoch die verbliebenen 59 Minuten zu absolvieren. Nach 40 Minuten und einer 7:2 Führung fokussierten sich die Turtles wieder auf die asiatischen Pay-TV-Kunden und lieferten mit diversen vogelwilden Aktionen ein attraktives 9:5 nach dem dritten Drittel. Neben der eigenen, blieb auch die Fahne vom SC Siemensstadt weiter bei den Turtles.

Damit wurden die Kröten auch ihrer Sparringsaufgabe gerecht und bescherten dem SCS die mental so wichtige verpatzte Generalprobe. Glücklicher Weise warten in der zweiten Bundesliga ausnahmslos leichtere Aufgaben auf die Siemensstädter. Viel Spaß in Liga Zwei! Die Turtles hingegen verabschieden sich mit hart erarbeiteter Überheblichkeit in die Off-Season ehe es zwischen April und Juni 2019 wieder zu den drei wichtigen Spielen kommt.